Elektroautos sind in Deutschland aktuell noch ein Nischenthema. Viele Kfz-Versicherer versuchen, einen Anreiz für ökologisches Fahren zu bieten, indem sie Prämienrabatte bieten. Kommt es zu einem Unfall, verursacht vor allem die Batterie hohe Kosten.
Elektroauto statt SUV? So denken bisher nur wenige deutsche Autofahrer, wie Zahlen der Versicherungswirtschaft zeigen. Ganze 20.000 E-Autos waren zum Jahresende 2016 in Deutschland versichert, so geht aus Daten des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) hervor. Das sind magere 0,03 Prozent aller zugelassenen Fahrzeuge. Denn stolze 63 Millionen Autos sind auf deutschen Straßen unterwegs!
Über die Gründe für die Zurückhaltung kann nur spekuliert werden. Nach wie vor sind Elektroautos vergleichsweise teuer und die Reichweite lässt mitunter auch zu wünschen übrig. Dennoch sollte es mehr elektrische Autos geben, denkt sich auch die Versicherungswirtschaft. Und so belohnen viele Versicherer den Mut zum ökologischen Fahren mit Prämiennachlässen. Hier hilft ein Beratungsgespräch, einen geeigneten Tarif zu finden.
Wie aber wirken sich E-Autos für die Versicherungsbranche aus? Laut „Süddeutscher Zeitung“ rechnen die Versicherer zum einen mit sinkenden Unfallzahlen. Die Halter verursachen ungefähr ein Viertel weniger Unfälle als bei Autos mit Verbrennungsmotoren, so die Erfahrung der Branche. Das kann aber schlichtweg auch technisch bedingt sein: Viele Fahrer würden nicht rasen und sehr zurückhaltend fahren, weil sie fürchten, dass der Akku schlapp macht.
Es gibt aber auch einen negativen Aspekt für die Versicherer. Denn E-Autos erzeugen zugleich höhere Reparaturkosten, wenn es doch mal kracht. Schuld ist unter anderem die Lithium-Ionen-Batterie. Wird diese in Mitleidenschaft gezogen, liegt schnell ein Totalschaden vor. Auch die Ladesteckdose trägt dazu bei, ist sie doch meist vorn am Auto platziert. Und dann wird ein Auffahrunfall schnell teuer, weil eben die gesamte Technik Schaden nimmt.
Diskutiert wird in Deutschland aktuell auch darüber, ob ein E-Auto wirklich ökologischer ist als Benzin und Diesel. Schließlich muss es auch irgendwie mit Energie versorgt werden – im Zweifel durch Strom aus dem Kohlekraftwerk. Und die Autos haben bei der Herstellung einen höheren Energiebedarf. Mehrere Studien, unter anderem vom Frauenhofer Institut Stuttgart, haben gezeigt, dass es bei dieser Frage auch auf das Nutzungsverhalten des Fahrers ankommt. Wird das Auto oft in der Stadt und für kleine Strecken gebraucht, sei Elektro tatsächlich ökologischer.
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