Aktuelle Zahlen des Bundesarbeitsministeriums zeigen: Mehr als elf Millionen Menschen droht eine Rente auf Grundsicherungs-Niveau. Das gilt selbst dann, wenn sie 45 Jahre in die Rentenkasse eingezahlt haben. Daten, die erneut belegen: Allein auf die gesetzliche Rente sollte man sich nicht verlassen.
Es sind keine schönen Zahlen, die aktuell das Bundesarbeitsministerium als Antwort auf eine kleine Anfrage im Bundestag vorlegen musste. Demnach verdienten im Jahr 2017 rund 11,32 Millionen Menschen so wenig, dass ihre Rente auch nach 45 Beitragsjahren nicht über der Höhe des aktuellen staatlichen Grundeinkommens liegen wird. Daraus kann man schließen, dass vielen Altersarmut droht. Über die Zahlen berichtet das RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND).
Konkret braucht man aktuell ein Bruttoeinkommen von rund 2.024 Euro im Monat, um wenigstens das Netto-Grundsicherungsniveau zu erreichen. Und das bedeutet keineswegs ein auskömmliches Alters-Einkommen. Im Bundesschnitt erhielt 2017 ein Senior, der auf die sogenannte Grundsicherung im Alter nach dem Sozialgesetzbuch angewiesen war, gerade einmal 814 Euro im Monat. Hierbei gilt es zu bedenken, dass sich der Satz nach den regionalen Lebenshaltungskosten richtet. In Hamburg wurde mit 855 Euro Sozialhilfe der höchste Betrag ausgezahlt, in Sachsen mit 736 Euro der niedrigste.
Drei Säulen der Altersvorsorge
Dass die Renten derart niedrig sind, hat viele Gründe. Hochgerechnet rund neun Millionen sozialversicherungspflichtig Beschäftigte erhalten aktuell nur einen Niedriglohn von weniger als 10,80 Euro pro Stunde, so berichtet das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) in Berlin. Auch brüchige Erwerbsbiographien und Zeiten von Pflege und Kindererziehung tragen dazu bei, dass viele nicht mehr auf eine auskömmliche Rente hoffen dürfen.
Doch diesem Schicksal ist man nicht untätig ausgeliefert. So argumentiert nun auch ein Sprecher der Deutschen Rentenversicherung gegenüber RND, dass ja die gesetzliche Rente nicht die einzige Ertragsquelle für das Alter sei. Das deutsche Rentensystem setzt aktuell auf drei Säulen: die gesetzliche Rente, betriebliche und private Altersvorsorge. Und so haben viele Menschen weitere Einnahme-Quellen, um Armut im Alter zu verhindern: etwa private und Betriebsrenten, Kapitaleinkünfte, Einnahmen aus Vermietung oder Einkünfte eines Partners.
Wichtig ist aber, dass man auch bei einem nicht ganz so hohen Einkommen an die Zukunft denkt und Vorsorge betreibt. Auch die Bundesregierung hat bereits mehrfach betont, dass viele Senioren ohne zusätzliche Vorsorge kein auskömmliches Alterseinkommen haben werden. Folglich fördert sie bestimmte Vorsorgeformen mit Steuergeldern. Hier hilft ein Beratungsgespräch, möglichst zeitig etwas für einen auskömmlichen Lebensabend zu tun.
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